Anliegen

Für Weidelandhaltung in Berlins Nordosten

Wir sind eine Gruppe Brandenburger und Berliner Natur- und Tierfreunde und engagieren uns für den Erhalt der Weidetierherden auf den Beweidungsflächen im nordöstlichen Berlin und im brandenburgischen Umland kurz hinter der Stadtgrenze. Unser besonderes Interesse gilt den Konikpferden, Rindern und Wasserbüffeln. Viele von uns kennen die einzelnen Flächen sowie die jeweiligen Herden und ihre Geschichte gut.

Darum verfolgen wir mit Besorgnis den Trend auf den Rieselfeldern, Wiesen- und Waldflächen: Reduzierung der Herden bis auf den Minimalbesatz, Stilllegung von Weideflächen, Ersatz der Wildpferde durch Rinder. Ein erster Erfolg der Bürgerinitiative ist, dass zumindest bei den Wasserbüffeln Bullen und Kühe eine zufriedene Herde bilden dürfen.

Aber es ist noch keine Trendwende zum Besseren erreicht: Am „Löwenzahnpfad“ Schönerlinder Teiche in der Gemeinde Mühlenbecker Land wurden alle Hengste und fast alle Fohlen abgefangen. Von den 2015 noch etwa 45 Tiere zählenden Herden mit art-typischer Sozialstruktur sind Ende 2017 nur 9 Stuten übrig. Wie soll das weitergehen? Die Besucher der Rieselfelder sollen beteiligt werden und mitgestalten können!

Darum setzen wir uns dafür ein:

  • Zum Wohl der Weidetiere sollte ein Sozialleben im Herdenverband ermöglicht werden und damit die Haltung in einer der Fläche angemessenen Herde mit mehreren Generationen – d.h. z.B. bei den Wildpferden Haltung mit Leithengst, Stuten, Fohlen und Jährlingen – attraktiv, artgerecht, tierschutzgerecht und im Bedarfsfall mit tierärztlicher Versorgung.
  • Bei ganzjähriger Beweidung ist je nach Beschaffenheit der Fläche eine Zufütterung mit ausreichend gutem Heu erforderlich sowie Witterungsschutz und ggf. Liegeflächen.
  • Eine bessere Kommunikation zwischen den Bürgern und involvierten Entscheidungsträgern, wie Behörden, Institutionen und Tierhalter, kann eine vertrauensvolle Zusammenarbeit fördern. Die Ergebnisse wissenschaftlichen Monitorings sind zu beachten und umzusetzen, so die Begleitstudie der Hocheschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde zum Entwicklungs- und Erprobungs-Projekt auf den Rieselfeldern.
  • Die beteiligten Entscheidungsträger sollten sich mit Bürgerbeteiligung in konstruktiven Gesprächen über die Projektweiterentwicklung verständigen. Dafür sind die Möglichkeiten für untersetzende Finanzierungen sowie Chancen z.B. zur Einbindung weiterer Partner oder für eine Ko-Finanzierung zu nutzen. Grundlage muss auch eine Attraktivität der Haltung für die Besucher sein.
  • Die Öffentlichkeitsarbeit von Seiten aller am Beweidungsprojekt Beteiligten muss verbessert werden, ein Anfang ist die Weise wie die Naturwacht des Naturparks Barnim die Arbeit mit ehrenamtlichen Helfern realisiert. Vor Ort muss auch über das Leben und die Haltung der Weidetiere selbst informiert werden, die nicht nur „lebende Rasenmäher“ sind.

Bürger-Engagement:

  • Wir übernehmen „Baumpatenschaften“ und sorgen für Schutzmaßnahmen vor Verbiss der Obstgehölze. Es handelt sich um eine Futterquelle der Weidetiere, und vielfach um schützenswerte Obstbäume wie alte Apfelsorten.
  • Helfer unterstützen die Kontrolltätigkeit der Mitarbeiter des Beweiders, indem sie bei ihren Rundgängen oder Spaziergängen aufmerksam auf verletzte, kranke oder schwache Tiere achten und ihre Beobachtungen weitergeben.
  • Unterstützung der Mitarbeiter der Naturwacht im Naturpark Barnim durch ehrenamtliche Helfer, die Zäune, Anlagen und Infotafeln auf Beschädigungen prüfen und darüber informieren, damit eine zeitnahe Reparatur erfolgen kann.
  • Die Beschilderung ab S-Bahnhof Mühlenbeck-Mönchmühle zum NSG Schönerlinder Teiche bedarf dringend einer Erneuerung. Auch weitere Infotools zu Herkunft, Besonderheiten und Lebensweise der Weidetiere würden die bestehenden Informationstafeln zur Geschichte der Teiche und seine Flora und Fauna am Naturlehrpfad sinnvoll ergänzen. Hierbei wird die Bürgerinitiative ihren Beitrag leisten.
  • Zur Umwelterziehung und –bildung ist ein anspruchsvolles Schulprojekt für den „Löwenzahnpfad“ in Vorbereitung. Als Vorbild fungiert das „Büffelprojekt“ Tegeler Fließ, bei dem Tierhalter und Gymnasium eng zusammenwirken.
  • Wir organisierten Anfang 2017 gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern und Unterstützungder Naturwacht eine Müllaktion an den Schönerlinder Teichen. Industriemüll und andere Altlasten, aber auch Hinterlassenschaften von Wildanglern, die Gefahrenquellen für die Weidetiere darstellen, werden gesammelt und abgefahren. Dasselbe ist für Anfang 2018 für Schönower Heide geplant.

Unser aktuelles Flugblatt finden sie hier zur Ansicht als pdf-Dokument.